Neue Gesichter und erfolgreiche Projekte bei der IHK im Jahr 2023

Im vergangenen Jahr machte Kristiane Vietze gleich zweifach von sich reden: Einerseits wurde sie im April als Präsidentin unserer Kammer gewählt, andererseits hat sie das Thurgauer Stimmvolk im Oktober 2023 als Nationalrätin gewählt. Beides sind für die IHK sehr positive Ereignisse. Kristiane konnte sich bereits als Vize-Präsidentin auf die Nachfolge von Christian Neuweiler vorbereiten. Dieser war während 12 Jahren als IHK-Präsident ein prägendes Gesicht der Thurgauer Wirtschaft in der Öffentlichkeit – nicht nur als Protagonist bei der Kampagne «Mir sind Thurgau». Er hat selbst in vielen Gremien und unzähligen Diskussionen zu wirtschaftspolitischen Themen aktiv mitgewirkt und den Standpunkt der IHK vertreten. Davor war er als Präsident der Arbeitgebervereinigung Kreuzlingen und Umgebung bereits 14 Jahre Mitglied des IHK-Vorstands. Mit Kristiane hat unsere Kammer nicht nur eine neue Präsidentin, sondern wieder einen direkten Link in das eidgenössische Parlament. Das ist insofern erfreulich, als viele wirtschafts-, finanz- oder aussenpolitische Geschäfte, die für unsere Mitgliedsunternehmen relevant sind, in Bern behandelt werden.

Auch im Team der Geschäftsstelle hat es im vergangenen Jahr Wechsel gegeben. Bereits Anfang Jahr war Pascale Ineichen als neue Leiterin Kommunikation und Wirtschaftspolitik zu unserer Kammer gestossen. Sie bringt langjährige Erfahrung in den Bereichen Kommunikation, Politik, Themen Setting und Projekt Management mit sich. Zudem hat Beni Rachad im vergangenen Sommer Patrick Scheiwiller als studentischen Mitarbeiter abgelöst, der eine Praktikumsstelle auf der Schweizer Botschaft in Berlin angetreten hatte. Mittlerweile ist die Rolle einer jungen Person, die noch im Studium ist und bei der IHK erste Berufserfahrungen sammelt, bestens etabliert. Weiter hat unsere Kammer im September 2023 ein neues Corporate Design erhalten. Als erstes wurde dies bei unserem Mitgliedermagazin «Fokus» sichtbar, das seither im neuen Look erscheint. Dazu ist das Magazin online lesbar und es wurden sämtliche Drucksachen angepasst. Der neue Auftritt bringt nun Einheitlichkeit in der Aussenwirkung und gibt visuell das Ziel der Kammer wieder, optimale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Zugleich gibt die neue Farbwelt die Vielseitigkeit der Themen wieder, welche die IHK behandelt.

Politisch war das Jahr 2023 weniger stark von eidgenössischen Abstimmungen geprägt, da in Wahljahren mindestens ein Abstimmungswochenende entfällt. Die IHK hatte sich im ersten Halbjahr zugunsten der Kampagne für die OECD-Mindeststeuer engagiert, die mit klaren 78.5% Ja-Stimmen angenommen wurde. International tätige Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Euro sollen mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Künftig werden sämtliche Gewinne, die ein Konzern weltweit erwirtschaftet, mit 15 Prozent besteuert – ganz egal, wo sie entstehen. Damit verbunden wird ein Wandel von einem Steuer- hin zu einem Subventionswettbewerb sein. Im Thurgau hatte die IHK die Kampagne zum «Chancenpaket» orchestriert. Dabei ging es um die Vergabe der CHF 127 Mio., die aus dem Börsengang der TKB im Jahr 2014 stammen. Das Stimmvolk hatte der Vorlage im vergangenen Juni mit 72.2% zugestimmt. Nun sollen 20 zukunftsweisende Projekte für den Thurgau davon profitieren – darunter auch der Digital & Innovation Campus, welcher von der IHK entwickelt wurde.

Mit dem positiven Ausgang der Volksabstimmung über das Thurgauer Chancenpaket wurde einer der grossen Meilensteine für das Projekt erreicht, an dem unsere Kammer seit 2020 intensiv gearbeitet hat. Dank des Volksentscheids steht dem Digital & Innovation Campus nun die Anschubfinanzierung von CHF 20 Mio. zu. Fünf Campus-Bereiche werden bestehenden Unternehmen, Startups und Schulen zugutekommen: Die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen, angewandte Forschung mit Hochschulen, die Nutzung von digitalen Technologien, neue Bildungskonzepte, sowie die Vernetzung des Thurgaus mit dem Schweizer Innovationsnetzwerk. Der Campus unterstützt Rahmenbedingungen, dass kluge Köpfe nicht abwandern und zukunftsträchtige Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden können. Der Thurgau bleibt so ein guter Ort zum Wohnen und Arbeiten sowie ein attraktiver Standort für die Wirtschaft. Um den Aufbau und den operativen Betrieb des Campus zu organisieren, hat der IHK-Vorstand vergangenes Jahr entschieden, dass die IHK eine entsprechende Stiftung gründen wird. Bereits Ende 2023 wurde das neue Thurgauer Institut für digitale Transformation (TIDIT) gegründet, das im Campus beheimatet sein wird.

Für einen agilen Wirtschaftsverband, der sich im Dreieck «Wirtschaft – Politik – Gesellschaft» bewegt, ist der Austausch mit Gleichgesinnten und anderen Akteuren sehr wichtig. So pflegte unsere Kammer weiterhin ein ausgezeichnetes Verhältnis mit der IHK St.Gallen-Appenzell. Gemeinsam bespielen wir das EcoOst-Format mit zwei Anlässen – dem jeweils im Frühling stattfinden EcoOst St.Gallen Symposium sowie die EcoOst Arena, die jeweils Ende Sommer in Romanshorn stattfindet. Die Vorstände beider Kammern treffen sich einmal pro Jahr. Ebenso fand 2023 das Oberthurgauer Wirtschaftsmeeting der drei regionalen Arbeitgeberverbände wieder statt, welches die IHK als ihr Herbstanlass mitträgt. Schliesslich hat die IHK zusammen mit dem Gewerbeverband (TGV) und dem Verband Thurgauer Landwirtschaft (VTL) erfolgreich den neuen Grossanlass «BOOM! Der Thurgauer Wirtschaftstag» lanciert, der auf grosses Interesse gestossen ist.