Rausch verbindet Kräuterwissen mit modernster Technologie
Pascale Ineichen

Mit einer Weltneuheit fing alles an: Firmengründer und Friseurmeister Josef Wilhelm Rausch spezialisierte sich vor über 100 Jahren auf Haarpflege mit medizinischer Wirkung und erfand um 1900 basierend auf Kräuterextrakten das erste Flüssigshampoo der Welt. Davor wusch man sich die Haare in einem mehr oder weniger aufwändigen Prozess ungefähr alle sechs Wochen mit Seifenflocken: «Die Kopfhaut wurde dadurch stark gereizt.»
Mit der Verbindung von tiefer Kräuter kompetenz und Technologie schaf fen wir eine äusserst wirksame und ver trägliche Haarpflege.
Deshalb hat die Pflege damals oft unangenehm gejuckt», erläutert CEO Sandra Banholzer mit Rückblick auf die Firmengeschichte. Und sie ergänzt selbstbewusst: «Heute wie damals verbindet Rausch traditionelles Kräuterwissen mit Forschung und Technologie: Indem wir Allergene aus den natürlichen Pflanzeningredienzen unserer Produkte chemisch herausfiltern, schaffen wir eine der verträglichsten Haarpflegen auf dem Markt.»
Verbindung von Natürlichkeit und Wirksamkeit
Das Thurgauer Unternehmen bietet Lösungen für zahlreiche Kundenbedürfnisse rund um die Haarpflege. Hinzu kommen Styling-Produkte sowie ein kleines Körperpflegesortiment. Die Shampoos, Conditioner und Kuren bieten Abhilfe bei Haarausfall und Schuppen, begünstigen den Haarwuchs, spenden Feuchtigkeit oder schützen vor der Sonne. Grossen Wert legt Rausch auf Innovation: Basierend auf einem Trendmonitoring bringt das Unternehmen mindestens alle zwei Jahre eine neue Entwicklung auf den Markt. Dabei wird jedes Produkt von Grund auf neu konzipiert. Hierfür kombiniert Rausch hauseigene Kräuterextrakte, die das Unternehmen aus auserlesenen Blüten, Blättern, Rinden und Wurzeln herstellt, mit hochaktiven Wirkstoffen. Die gewünschte Wirksamkeit und dermatologische Verträglichkeit werden durch unabhängige Labors getestet. Sozusagen als Geburtstagsgeschenk brachte Rausch im Jubiläumsjahr als Innovation die neue Repair-Express-Kur mit Amaranth auf den Markt: Bahnbrechend daran ist, dass das Produkt mit einer extrem kurzen Einwirkzeit die Struktur von strapaziertem Haar, durch hochkonzentriertes, pflanzliches Keratin, von innen neu aufbaut und die Schuppenschicht schliesst. Dies verleiht Geschmeidigkeit und Glanz und macht das Haar resistenter gegen Haarbruch.
Sanfter Brand Relaunch zur Erschliessung neuer Kundensegmente
2021 trat Sandra Banholzer als erste CEO in das Unternehmen ein, die nicht der Gründer-Familie angehört. Die etablierte aber etwas konservativ daherkommende Schweizer Traditionsmarke hat sie seither einem sanften Relaunch unterzogen. Das Design wurde vereinfacht und die Wirksamkeit der Produkte auch optisch in den Vordergrund gestellt. «Kunden kaufen ein Shampoo gegen Schuppen, nicht ein Huflattich-Shampoo», stellt sie fest. An der Form der ikonischen Flasche aber wurde nicht gerüttelt. Die Produkte von Rausch sind grundsätzlich nicht geschlechterspezifisch. Der Grossteil der Kundschaft von Rausch ist zwar weiblich, aber bereits heute sind 40 Prozent der Kunden Männer. Im Herbst bringt Rausch deshalb das erste Shampoo auf den Markt, welches spezifisch auf die Bedürfnisse der männlichen Kundschaft zugeschnitten ist. Die Produkte sind sowohl im Drogerie- und Apotheken- Fachhandel als auch im Supermarkt, Warenhaus und online erhältlich. Künftig will Rausch neue Kundensegmente erschliessen und vor allem jüngere Personen noch gezielter ansprechen. Verstärkt hat Sandra Banholzer deshalb den Fokus auf die Omini-Channel-Strategie und den Ausbau des Online-Shops. Als Markenbotschafterinnen konnten Mujinga und Ditaji Kambundji gewonnen werden. Seit der Gründung ist Nachhaltigkeit Teil der Unternehmens-DNA: Auf nachhaltiges Verpackungsmaterial legt Rausch grossen Wert. Die Shampoo-Flaschen werden denn auch ausschliesslich aus 100 Prozent rezykliertem PET hergestellt. Die Hälfte der Produkte setzt Rausch im Heimmarkt Schweiz ab. Während Entwicklung und Produktion vollständig am Mutterhaus in Kreuzlingen erfolgen, verfügt Rausch zusätzlich über eine internationale Vertriebsorganisation mit Standorten in Deutschland, Italien und Österreich. Diese soll künftig weiter ausgebaut werden. Schon heute liefert Rausch beispielsweise nach Kuwait und Korea und will den Absatz vor allem im Mittleren Osten und in Asien noch steigern.

Unternehmenskultur geprägt von Respekt und Verantwortung
Wichtig ist Sandra Banholzer, die 2024 vom Swiss Economic Forum zum CEO of the Year gewählt wurde, auch die Unternehmenskultur: Als sie ins Unternehmen eintrat, hat sie umgehend eine Du-Kultur eingeführt, weil sie der Meinung ist, dass der gegenseitige Umgang respektvoll und auf Augenhöhe erfolgen soll. Kritisches Hinterfragen und Mitdenken der Mitarbeitenden bringen die Firma weiter – davon ist sie überzeugt. Des Weiteren setzt sie auf Kooperation und gründete beispielsweise gemeinsam mit sieben weiteren Thurgauer Unternehmen den Verein PhytoValley Switzerland. Neben Rausch gehören Alpinamed, A. Vogel, Ceres, Hepart, Joga Med, Regena und Zeller dem Verein an. Die Firmen des PhytoValley haben es sich zum Ziel gesetzt, Synergien zwischen den Unternehmen bestmöglich zu nutzen und die Region als Kompetenzzentrum für natürliche Gesundheit voran zu bringen. Möglichkeiten sieht Sandra Banholzer viele, unter anderem in der Berufsbildung, wo Rausch beispielsweise gerne Chemielaborantinnen und -laboranten ausbilden würde, allein aber zu klein ist dafür.
Die Produkte-Nische der Verbindung von Natürlichkeit und Wirksamkeit in der Haarpflege will Rausch auch künftig besetzen und weiterentwickeln. An Ideen dazu fehlt es der Chefin nicht: Neben der Eroberung neuer Märkte und Kundensegmente denkt Sandra Banholzer etwa an eigene Rausch-Concept-Stores mit Kopfhaut-Spa-Behandlung oder an eine Zusammenarbeit mit Thurgau Tourismus im Erlebnisbereich: Künftig soll es für Besucherinnen und Besucher möglich sein, in den Räumlichkeiten von Rausch gleich neben dem hauseigenen Kräutergarten ein personalisiertes Shampoo zu kreieren.

Über Rausch
Das Thurgauer Unternehmen mit Sitz in Kreuzlingen verbindet jahrhundertaltes Kräuterwissen mit modernster Wissenschaft, um wirksame und natürliche Pflege für Haar, Kopfhaut und Körper zu bieten, die das persönliche Wohlbefinden steigern. Seit 75 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Baumann. Rausch zeichnet sich durch eine verantwortungsvolle, ethische und nachhaltige Unternehmens-DNA aus. Das Unternehmen verzichtet seit jeher auf Tierversuche und setzt auf langjährige Partnerschaften mit Schweizer Bauern. Im Thurgau beschäftigt Rausch 100 Mitarbeitende. Dazu kommen 30 Mitarbeitende in den internationalen Vertriebsstellen in Deutschland, Italien und Österreich.