Der Thurgau unterwegs in eine zirkuläre Zukunft
AWA Thurgau

Der Ansatz, Ressourcen im Umlauf zu halten statt sie zu verbrauchen, begeistert nicht nur umweltbewusste Personen, sondern auch die Wirtschaft, die zukunftsorientiert auf Effizienz, Resilienz und Innovation setzt. Dies kam am renommierten Thurgauer Technologietag deutlich zum Ausdruck. Unter anderem lieferte ETH-Professor André Bardow wissenschaftlich fundierte Antworten zu Forschungsergebnissen mit CO2. «Kohlenstoff ist zu wertvoll, um ihn zu entsorgen,» so Bardow. Heute schon sei es möglich, CO2 direkt in den Kreislauf zu integrieren und fossile Materialien zu ersetzen. Grosses Potential sieht er diesbezüglich in der Kunststoff- und Pharmaindustrie.
Umdenken beim Recycling ist notwendig
Auch EMPA-Forscher Gustav Nyström überzeugte mit konkreten Beispielen, wie etwa nachhaltigen Verpackungen aus Lebensmittelresten. Statt Plastikfolie könnten in Zukunft biologische Spraylösungen Gemüse länger frisch halten. «Machen ist die Devise» forderte Managing Director Katharina Döring und stiess auf offene Ohren. Der Wille zum Umdenken war deutlich zu spüren und ist laut Maike Scherrer, Forschungsleiterin an der ZHAW, auch notwendig: «Recycling ist nicht das erstrebenswerte Ziel; es ist die letzte Möglichkeit, Material zu retten.» Sie lieferte denn auch gleich Lösungen, wie der Rückbau von Materialien effizienter gestaltet werden könnte.
Kreislaufwirtschaft ist nachhaltiger und macht unabhängiger
Neben inspirierenden Referaten bot der Thurgauer Technologietag eine vielfältige Innovationsmesse, an der Hochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen ihre Lösungen für die Kreislaufwirtschaft präsentierten. «Was wir heute tun, gestaltet die Welt von morgen. Die Kreislaufwirtschaft macht uns nicht nur nachhaltiger, sondern wirtschaftlich auch unabhängiger», betont Daniel Wessner, Präsident des Thurgauer Technologieforums. «Sie ist ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Wirtschaft – auch im Thurgau.»