175-Jahre-Jubiläum der ISA Bodywear – «So viel Schweiz wie möglich»
Stephan Ziegler

Eine der grössten Herausforderungen für die Brüder Sallmann besteht darin, die lange Geschichte von ISA Bodywear mit der heutigen, schnelllebigen Wirtschaft zu vereinen. «Wir müssen uns immer wieder die Frage stellen, wie wir nicht als altmodisch, sondern als innovativ und zukunftsorientiert wahrgenommen werden», erklärt Thomas Sallmann. Gleichzeitig sei die lange Tradition ein grosser Vorteil. «Mit 175 Jahren Erfahrung wissen wir, wie man flexibel bleibt und Krisen meistert», ergänzt sein Bruder Christian Sallmann. ISA Bodywear produziert sowohl in der Schweiz als auch in Portugal. Dabei lautet das Motto des Unternehmens: «So viel Schweiz wie möglich». Über 85 Prozent der Stoffe werden in der eigenen Strickerei in Amriswil hergestellt und in der Schweiz veredelt. Die Endfertigung erfolgt hauptsächlich in der portugiesischen Tochtergesellschaft, die 1973 von Thomas und Christian Sallmans Grossvater gegründet wurde. Obwohl eine Verlagerung nach Asien günstiger wäre, hat sich das Unternehmen bewusst für Portugal entschieden. Kurze Transportwege, verlässliche Lieferzeiten und soziale Verantwortung spielen dabei eine zentrale Rolle.
Nachhaltige Produktion und Materialien
Nachhaltigkeit ist bei ISA Bodywear ein zentrales Thema. Mit kurzen Transportwegen und strengen ökologischen Vorschriften in der Schweiz sorgt das Unternehmen dafür, dass sowohl Produktionsprozesse als auch Materialien umweltfreundlich sind. Die eingesetzten Technologien reduzieren Abfall und Energieverbrauch erheblich. «Unser Färbeverfahren benötigt beispielsweise 50 Prozent weniger Wasser als der weltweite Durchschnitt», erklärt Christian Sallmann. Ab 2025 wird das Unternehmen einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg sind technologische Innovationen. «Ohne moderne Technologien und nachhaltige Produktionsverfahren wäre eine Fertigung in der Schweiz und Europa nicht mehr möglich», so Thomas Sallmann. Dank der eigenen Strickerei kann ISA Bodywear innovative Materialien entwickeln und direkt in der Produktion umsetzen. Zu den neuesten Innovationen zählen das «Protect Shirt» und spezielle Inkontinenzwäsche.
Kosteneffizienz dank Digitalisierung
Trotz des zunehmenden Wettbewerbs durch internationale Fast-Fashion-Anbieter setzt ISA Bodywear auf Langlebigkeit, hohe Qualität und Nachhaltigkeit. «Unsere Wäsche wird so hergestellt, dass sie lange hält und gleichzeitig sozialverträglich produziert wird», sagt Christian Sallmann. Um neue, vor allem jüngere Kunden zu gewinnen, setzt das Unternehmen auf kostenlose Trageproben und sportliche Markenbotschafter. Diese unterstützen die Marke und tragen zur Steigerung der Bekanntheit bei. Die ISA Bodywear hat frühzeitig in die Digitalisierung investiert, um ihre Produktions- und Logistikprozesse effizienter zu gestalten. «Die Digitalisierung hilft uns, in allen Bereichen kosteneffizient zu arbeiten», erklärt Christian Sallmann. Auch das Thema Künstliche Intelligenz gewinnt im Unternehmen zunehmend an Bedeutung, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für die Zukunft plant ISA Bodywear, die Marke weiter auszubauen und neue Märkte zu erschliessen, etwa im Mittleren Osten. Langfristiges, nachhaltiges Wachstum steht dabei im Mittelpunkt, während das Unternehmen weiterhin auf seine Wurzeln setzt: Qualität, Verlässlichkeit und Innovation.